RIP – Rest in Poetry I

film-poem / Vienna 2021

film, 2021, 34:33 min

A film by Tina-Maria Feyrer and Michael Stavarič

Producer: Michael Stavarič

Starring: Katharina Johanna Ferner / Teresa Präauer / Hanno Millesi

.

Director of Photography: Tina-Maria Feyrer

Editor: Tina-Maria Feyrer

Sound Designer: Mariusz Orchel

Music: Friederike Bernhardt, Paolo Orecchia

In collaboration with Museumsbund Wien

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Ich möchte inseln in mir. Möchte in die Poren einbrechen, das monatliche Blut aus mir schöpfen und einen Raum zeichnen, der nur mir allein gehört, der unsichtbar bleibt für streifende Blicke. Es ist ein karger Raum, ich genüge mir darin, die Gedanken genügen sich, den Töne, die ich hineinschicke, antwortet ein leises Echo und ich vermute, dass der Raum weiter geht, als ich gedacht habe. Dass er langsam von mir Besitz ergreift, mir immer mehr Blut entnimmt, um schneller und weiter zu zeichnen, Geheimgänge unter meinen Füßen erbaut, die Hohlräume werden spürbarunter den Ballen. Ich setze die Schritte bedächtig, um nicht durchzubrechen.

.

– Katharina Johanna Ferner –

Manchmal aber bedarf es just der Ausführung, des Ausflugs, um auf die tollsten Beeren zu stoßen und auf der Waldlichtung, inmitten des Dickichts, einem Bären zu begegnen, der seine Pranke mächtig gegen einen erhebt. Um dann ganz zart, zart wie ein Schneeglöckchen gemalt sein kann, einem über die Wange zu streichen und zu sagen: Du bist nicht allein. Man glaubt dem Bären ganz kurz, für den Bruchteil einer Sekunde, in diesem Moment auf der Lichtung.

.

– Theresa Präauer –

Alle hier Versammelten vereint, dass sie Lebewesen sind. Darüber wird er zu den Menschen sprechen. Über das Wagnis des Am-Leben-Seins, über das Pferd, das ihm in diesem Moment – wenn er es recht bedenkt, dann schon seit Beginn dieser ganzen Zeremonie – am ehesten von allen hier am Leben zu sein scheint. 

.

– Hanno Millesi –